Mit dem Mini-Cabrio für 3 Wochen in Urlaub zu fahren erfordert entweder ein hohes Maß an Minimalismus oder mit einem Pack-Genie verheiratet zu sein. Bei uns trifft, würde ich sagen, beides zu! Und das ist gut so!
Mit etwas Tetris-Geschick das Auto gepackt, der Picknickkorb ist vorbereitet & der Wecker schellt um 23:00 Uhr! Wenn wir wie geplant um 15:00 Uhr ins Bett kommen, ist das alles kein Problem. WENN, aber wie immer kommt es anders & so machen wir uns mit wenig Schlaf im Gepäck auf den Weg nach Duinkerke! Den Weg kennen wir ja zum Glück (fast) im Schlaf.
Um 6:00 Uhr sollen wir im Hafen sein. Haben wir alles, vor allem unsere Reispässe? Die brauchen wir ja wieder seit dem Brexit! Und weil Miri schon vor Wochen, 3 Erinnerungen im Handy programmiert und 10 Knoten in 10 Taschentücher gemacht hat, sind sie gültig und dabei! Den Rest regelt ja die Kreditkarte.
Müdigkeit und Nachtfahrten sind keine gute Kombi, aber dank spannendem Hörbuch und wenig Verkehr kommen wir sehr gut voran und erreichen um 5:09 den Hafen in Duinkirchen.
Mist, der Check-in für die Fähre um 6:00 Uhr war vor 9 Minuten zu Ende, aber der junge Mann am Terminal bucht uns netterweise noch um und so können wir nach 2 Pass- und 2 Zollkontrollen an Board der DFDS, die uns nach Dover bringt!
Wir freuen uns, gönnen uns einen Kaffee und genießen die ruhige Überfahrt. Die 2 Stunden vergehen im Flug und bevor wir anlegen, genießen wir natürlich an Deck die Aussicht auf die berühmten „White Cliffs of Dover“.






Nachdem wir die Fähre verlassen haben, müssen wir uns erstmal an den Linksverkehr gewöhnen, aber Marco meistert ihn mit Bravour. Miri ist bei den engen Straßen mal wieder eine schlechte Beifahrerin, denn „Stopp“, „Achtung“, „mach langsam“ oder „schnell, da kommt einer“ sprudeln unaufhörlich aus ihr raus.
Vielleicht spricht aber auch nur die Müdigkeit aus ihr.
Unser erstes Ziel heiß Rye, ein kleines Fischerdorf mit urigen Gässchen, in dem gerade ein Jazz-Festival stattfindet und recht viel los ist. Wir kurven durch den Ort und entscheiden spontan uns ein wenig hier aufzuhalten. Eine Burg soll es in Rye auch geben, die zeigt sich uns aber nicht auf den ersten Blick. Wir schlendern an süßen, kleinen Geschäften vorbei, decken uns in „the Cornish bakery“ mit Cornish Pastries ein, die verführerisch duften und machen uns auf die Suche nach der Burg.
In der Mermaid Street ist ungewöhnlich hohes Insta-Modell-Aufkommen?! Was gibt es hier so besonderes? Zugegeben es ist ein hübsches Sträßchen, mit Bein-brechendem Kopfsteinpflaster, einem netten Namen und alten, schiefen Häusern, aber warum posieren hier soviele Menschen? Nachdem Miri die allwissende Suchmaschine befragt hat, wissen wir mehr: Wir sind über Englands schönste Straße 2023 gestolpert.
Die Burg finden wir schlussendlich auch noch und genießen mit
Blick auf das alte Gemäuer unsere leckeren Pastries. Danach geht’s zurück zum Auto und just als wir einsteigen, setzt der englische Regen ein. Das macht uns nichts, denn: wir sitzen ja im Trockenen und wollen erstmal an der Küste entlang fahren und uns ein schönes Plätzchen am Meer suchen. Die Müdigkeit nimmt langsam nämlich überhand und wir brauchen einen Powernap.














Das Plätzchen ist schnell gefunden und oh Wunder, die Sonne lacht auch wieder vom Himmel!
Wir tanken Kraft für die nächsten Meilen und fahren weiter an der Küste entlang. Eastbourne heißt unser Ziel und nach langer Suche finden wir eine Übernachtungsmöglichkeit- gar nicht so einfach, denn wir befinden uns im Naherholungsgebiet von London und es ist Wochenende! Nicht im Voraus zu planen ist eben nicht immer die beste Option!
Aber wir sind uns einig: Hauptsache sauber und ein Bett. Deswegen heißt es schon gegen 16:00 Uhr „Gute Nacht!“ Schäfchen zählen müssen wir heute definitiv nicht!


Schreibe einen Kommentar