Der Wecker rappelt im 6:30 Uhr: Heute beziehen wir unser Cottage und vorher müssen wir noch einiges an Strecke machen. Unterwegs hat die Reiseleitung noch einen besonderen Zwischenstopp eingeplant! Aber wir sind irgendwie noch immer nicht richtig wach, also ziehen wir noch mal die Decke über den Kopf!
Gegen 9:00 Uhr ziehen wir los. Erster Halt: Aldi Süd! Wir brauchen etwas zum Frühstücken und sind neugierig ob wir einen Unterschied zu unserem Aldi in Deutschland entdecken.
Mit Joghurt und Wurst/ Käse bewaffnet, sowie der Erkenntnis, dass der Aldi hier eine größere Auswahl an Lebensmitteln hat, aber im Grunde genauso aufgebaut ist wie bei uns, fahren wir weiter zum nächsten Highlight unserer Reise: Durdle Door, ein Felsentor an der Jurassic-Coast, sehr beliebt bei Touristen, Einheimischen und Filmregisseuren. Hier wurden schon Filmszenen für Fluch der Karibik, Nanny Mc Phee und Star Wars gedreht.







Im Reiseführer stand: „Kommen sie sehr früh oder in der Nebensaison, denn sonst ist es hier sehr überlaufen!“
Wir können beide Bedingungen nicht erfüllen und zudem sind in England noch Ferien, weshalb die Straßen komplett überfüllt sind und ein Stau den nächsten jagt.
Gegen 11:00 Uhr erreichen wir endlich den Parkplatz und fragen uns: „Was wollen die ganzen Menschen hier, bewaffnet mit Sonnenschirmen, Lenkdrachen, Schwimmtieren und Picknick-Körben?
Wir überlegen ernsthaft ob wir nicht einfach weiterfahren sollen, denn hier ist uns eindeutig zu viel los. Aber insgeheim hoffen wir, dass sich die Massen gut verteilen und wir ein ruhiges Plätzchen mit Aussicht auf das schöne Felsentor finden.
Also laufen wir los! Es geht einen steilen, geschotterten Weg bergab, mit traumhaftem Blick auf das Meer, die Küste und vielen Menschen, die aussehen wie ein bunter Haufen Ameisen!
Die Aussicht auf die Man‘o War Cove ist schon traumhaft: karibischer Sandstrand und türkisfarbenes Wasser. Kein Wunder, dass Jack Sparrow sich hierher verirrt hat. Die kleinen, bunten Ameisen winden sich in Scharen die Treppen zum Strand hinab. Was Menschen auf sich nehmen um ans Meer zu kommen? Ob diese Sonnenhungrigen auch daran denken, dass sie heute Abend wieder den beschwerlichen Weg zurück gehen müssen?
Wir laufen ein Stück weiter und kurz darauf sehen wir den berühmten Durdle Door. Auch hier führt eine Treppe runter an den Strand, bei dem sich schlecht sagen lässt, ob es sich da unten um bunte Kiesel oder Menschen handelt, die dort liegen.








Da wir den Trubel meiden, geht’s für uns etwas weiter den Berg hinauf, wo wir uns ein sonniges Plätzchen auf der Wiese suchen, unsere belegten Brötchen essen und dem Treiben aus sicherer Entfernung zusehen.
Irgendwann müssen auch wir den Rückweg antreten und entscheiden uns für den ruhigeren, aber wohl steileren Weg den Berg hinauf. Für uns genau die richtige Wahl und so kommen wir zwar etwas außer Puste, aber zufrieden wieder an den (total überlaufenen) Parkplatz.
Langsam wird es Zeit, uns auf den Weg zu unserem cosy Cottage zu machen. Hier wird es, kaum zu glauben, immer voller und so fällt uns der Abschied nicht schwer.








Die kurvigen und engen Straßen Richtung Exeter winden sich bergauf und bergab, gesäumt von satten, grünen Wiesen. Die Fahrt ähnelt der mit der „Wilden Maus“ und öfter ertönt ein „Hui“ aus unserem Mund. Ortschaften mit honigfarbenen und reetgedeckten Häuschen und der immer wieder schönen Aussicht auf das Meer und schroffe Küsten prägen das Bild dieser Fahrt.
Auf einer Anhöhe mit weiter Aussicht machen wir eine kurze Pause und gönnen uns ein traditionelles Eis mit „Flake“.




Weiter geht die wilde Fahrt. Nach Exeter geht es quer durch den Dartmoor Nationalpark und das Wetter und die Landschaft ändern sich schlagartig. Die Vegetation ist eine Mischung aus Macchia und Highlands- gelb blühende Ginster-Sträucher, rosafarbene Heide und dazwischen grün-brauner Wildwuchs. Die Straßen werden noch enger, steiler und immer öfter stehen Schafe, Kühe oder Wildpferde am Wegesrand oder auf der Fahrbahn. Wir passieren uralt anmutende Steinbrücken, die über den East-Dart River führen und als die Sonne sich hinter den Wolken versteckt, kommt eine ganz besondere Stimmung auf: Kalt, irgendwie unheimlich aber doch schön! Hier könnten einige der Englischen Krimis ihren Ursprung gefunden haben. Wir sind uns einig, hier müssen wir noch mal her und hoffentlich springt dann nicht der „Hund von Baskerville“ um die Ecke!










In Yelverton angekommen, finden wir unsere Unterkunft fast ohne Probleme. Die Spannung steigt, als wir die gekieste und enge Zufahrt zu Whistleigh Farm entlangfahren. Und dann stehen wir vor dem kleinen Cottage: Es sieht wirklich genauso schön aus, wie auf den Bildern.










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