Es klopft an unser Fenster, wir werden vom Regen geweckt, der Himmel ist wolkenverhangen. Wir machen uns fertig und fahren Richtung Örebro. Dort angekommen, stellen wir Pössi zentral ab und beobachten das Geschehen am Himmel. Es nieselt leicht, also kramen wir Regenjacke und festes Schuhwerk aus dem Schrank und ziehen los. An der roten Fußgängerampel erwartet uns sanfte Dudelmusik, die wir eigentlich nur von der Service-Hotline kennen. Als es grün wird, wechselt die Melodie und vermittelt uns ein „lauf, lauf, lauf…“! Und auch sonst scheinen in Örebro sehr kreative Menschen zu leben. Im Park stehen verschiedene Kunstinstallationen, unter anderem eine Vielzahl herrenloser Betten, die am Ufer der Svartån stehen. 

Am Ende des Parks erwartet uns das imposante Slott und vor allem ein heftiger Regenguss, weshalb wir uns in „Annas Bakeriet“ flüchten und den Stadtrundgang planen. Dumm, dass wir keinen Schirm dabeihaben, aber wir haben nicht mit der flüssigen Sonne Schwedens gerechnet! Und diese scheint auch nicht so schlimm, wie es uns vorkommt, denn selbst die Cabrioristi fahren noch „oben ohne“! Nachdem wir uns die restlichen Sehenswürdigkeiten in der Stadtmitte angesehen haben, flüchten wir triefnass in Pössi. 

Eigentlich wollten wir uns noch die „Altstadt“ Örebros, Wadköping, ansehen. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um eine Altstadt im klassischen Sinne, sondern um eine Art Freilichtmuseum in einem Park. Hier wurden die Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert hin „verpflanzt“ um die Innenstadt moderner zu gestalten. 

Es gibt Kaufmannshäuser, einen Puppendoktor, eine Silberschmiede und eine kleine Schule, in der selbst ich kaum gerade stehen kann. 

Nach unserem Spaziergang durch Wadköping (Köping wird übrigens Schöping ausgesprochen), kaufen wir uns noch ein paar Brötchen (und natürlich eine Kanelbullar) in der kleinen Bakeriet und fahren weiter. Es hat übrigens mittlerweile aufgehört zu nieseln und wir machen uns auf den Weg nach Mariestad. 

Hier erwartet uns außer ein paar bunter Häuser und einem Dom, der sich nur mit Expertenhilfe aufs Bild zwingen läßt nicht viel, so dass wir nach einem kurzen Stopp die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit starten. 

Ein Stellplatz am See (wir sind mittlerweile wieder am Vänernsee angekommen) wäre schön. Diese erweisen sich allerdings als sehr rar. Ich hätte noch einen Platz an einem See im Steinbruch anzubieten, wenn ich beim Navigieren nicht die Abfahrt verpassen würde. Also fahren wir weiter Richtung Lidköping, denn morgen wollen wir uns Slott Läckö ansehen. 

In Lidköping finden wir einen „abgelegenen“ Stellplatz mit direktem Zugang zum See, allerdings am Rande eines Industriegebiets. Wenn man aber Richtung Nordosten schaut, hat man einen tollen Blick auf den endlos erscheinenden See. 

Als wir ankommen sind noch ein paar Jugendliche am Wasser und grillen, hier scheint ein bekannter Jugendtreff zu sein. Als es dunkel wird, spitzeln wir ab und zu durch unsere Rollos, denn es herrscht ein reges Treiben auf dem Platz. Park & Ride zur Disko oder zur Schau stellen der PS-starken Boliden, es ist alles geboten. Und so sind wir gespannt wie die Nacht wird! 


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