Die Nacht war entspannter als erwartet, was entweder daran lag, dass die Teenies endlich in der Disco angekommen sind oder dass wir einfach hundemüde waren. Wir öffnen die Schiebetür von Pössi und werden mit blauem Himmel über dem Vännernsee überrascht. Der Wind ist kühl, aber wir genießen die wärmenden Sonnenstrahlen. Heute wollen wir uns das Barock-Slott Läckö ansehen. Es liegt idyllisch auf einer Landzunge im Vännernsee und soll einen einzigartigen Garten besitzen.
Die Sonne und den blauen Himmel haben wir unterwegs irgendwo verloren und so schauen wir uns in Ruhe Schloss und den Nutzgarten an! Was hier alles wächst: Gurken, Tomaten, Salat, Bohnen, Rosenkohl… da könnte man sich eine Zeit lang ernähren. Wir erfahren, dass wir an einem Pilgerort für Gartenenthusiasten gelandet sind! Hier holen sich Hobbygärtner aus der ganzen Welt Tipps beim Schlossgärtner.
Nach der Schlossbesichtigung fahren wir weiter nach Spiken, einem kleinen Fischerort, an dem es eine hervorragende Räucherei geben soll. Wir haben Lust auf ein Fischbrötchen und halten am Hafen an. Auf der Suche nach den Leckereien muss ich allerdings feststellen, dass alle Räuchereien geschlossen & nur die umliegenden Restaurants geöffnet haben. Also ziehen wir weiter, noch hält sich der Hunger in Grenzen. Mal sehen was unser nächstes Ziel, das mittelalterliche Skara, zu bieten hat.
Skara ist verschlafen, hier erwarten uns alte herrschaftliche Holzhäuser und ein weit über die Häuser ragender Dom. Wir schlendern durch die Gassen. An den Häusern stehen überall Äpfel, Fallobst, welches verschenkt wird! Wir nehmen uns zwei als Wegzehrung mit und setzen unsere Fahrt Richtung Gränna fort.
In Hjo („you“ ausgesprochen) füllen wir unsere Wasservorräte auf und gönnen uns bei Moster Elins ein klitzekleines Eis. Heute habe ich uns einen besonderen Stellplatz rausgesucht! Möglichst am See und einsam war gewünscht. Am besten so, dass man ein paar Tage dort bleiben kann, denn die Aussichten auf Sonne sind gut.
Gränna, die Zuckerstangenstadt oder Polkagrisör, wie die rot-weißen Blombenzieher hier heißen, lassen wir links liegen. Unser Ziel ist die 14×3 km große Insel Visingsö.
In letzter Minute fahren wir auf die kleine Fähre, die uns rüberbringt. Visingsö, die Zufluchtsstätte früherer schwedischer Königsfamilien hat außer zwei Burgruinen nicht viel zu bieten und eignet sich daher perfekt um zu entspannen.
Wir suchen uns 2 mögliche Stellplätze raus. Der erste, einsam gelegen zwischen Feldern, Wiesen und dem See, der andere etwas weitläufiger aber auch mit Steg in den See versehen. Wir entscheiden uns für letzteren und fangen wieder Marmeladenglas- Momente beim Sonnenuntergang ein.
Der Gruß aus der Kombüse ist heute (typisch) Schwedisch- Schöttbullar mit Kartoffeln und Preiselbeeren.
Nach dem üppigen Essen machen wir noch einen Verdauungsspaziergang und sehen den orange-leuchtenden Mond in den See fallen. Und da leuchtet noch etwas am Himmel: violett-grünlich schimmert es am Horizont. Sollten wir wirklich das Glück haben und noch ein wenig Aurora sehen? Zumindest scheint es so und dementsprechend fallen wir durchgefroren und nach soviel Schwedensommer-Erlebnissen müde ins Bett!
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