Heute geht‘s los! Das erklärte Ziel: Morgen Abend in Rostock sein, um die Fähre nach Trelleborg zu bekommen. Der Tag wurde also im Vorfeld genau durchgetaktet und alles so organisiert, dass wir im Zeitplan bleiben:
- Klamotten und alles was man für einen Roadtrip so braucht sind in Kisten sortiert, um später effizient einräumen zu können
- 12:30 Uhr Abfahrt zum Wohnmobil-Dealer
- 13:00 Uhr: Übernahme von Ragnar mit ausführlicher Einweisung
- 15:00 Uhr: Ankunft zu Hause und Einzug
- spätestens 17:00 Uhr Abfahrt: Bis Schwarmstedt(kurz hinter Hannover) müssen wir kommen.
Alles durchaus machbar, wir sind ja routinierte Teilzeit-Camper!
Auf dem Weg zum Van-Dealer kommen Erinnerungen an unsere erste Norwegenreise mit Pössi hoch! Die Vorfreude und Planung, das Abenteuer und die Weite und Schönheit des Nordens! Damals war alles neu und spannend. Damals, das hört sich an, als wären wir alte Hasen im Caper-Game. Dabei ist es erst unsere vierte Reise mit Van. Ob man da schon zum „Inner Circle“ gehört? Beim Einweiser scheinen wir zumindest einen erfahrenen Eindruck zu hinterlassen, denn nach 20 Minuten dürfen wir schon den Hof verlassen und in ein neues Abenteuer starten. „Wie schön, der Plan geht auf, wir liegen sogar vor dem Zeitplan!“

Anfangs noch vorsichtig bahnen Marco und Ragnar sich den Weg nach Hause.
Spätestens auf der Autobahn regiert dann doch der Bleifuss. Unsere Hoffnung: „Es läuft super, vielleicht kommen wir ja doch noch früher weg?“
Zu Hause angekommen, können wir sofort loslegen- alles ist ordentlich in Kisten sortiert und muss nur noch in Ragnar verstaut werden: Schuhe, Klamotten, die Sachen für die Küche, ein paar Lebensmittel und etwas Kleinkram müssen ihren Patz finden. Was wir bei unserem Plan allerdings nicht bedacht haben: Ragnar ist nicht Pablo und schon gar nicht Pössi! Was in den letzten Jahren übersichtlich, gut strukturiert und routiniert ablief, stellt sich im Nachhinein als zeitfressender Faktor heraus: Wir müssen Alternativen finden, umsortieren und vor allem aufpassen, dass das Einräumen nicht im Chaos endet! Optimierungsbedarf besteht hier auf jeden Fall noch! Aber wir haben ja knapp drei Wochen Zeit dazu!
Um 19:30 Uhr ist es dann soweit: „Ladies and gentlemen- start the engines, wir reiten vom Hof“ – vom tollen Zeitplan ist nichts mehr übrig, eigentlich sind wir hungrig und müde! Aber wenn sich 2 Steinböcke etwas in den Kopf setzen, dann wird auch durchgezogen- auch wenn das Navi behauptet es lägen erstmal 5 1/2 Stunden Fahrt vor uns!
Während Marco sicher über die Autobahn cruist, ist Miri für die Unterhaltung zuständig. Wir vertreiben uns die Zeit mit einem True-Crime-Podcast und übertönen damit gleichzeitig das laute Knurren unserer Mägen. Irgendwann kommt zum knurrenden Unterton noch lautes Gähnen hinzu und wir müssen einsehen: „Wir können den Plan nicht halten“ – kurz vor Hannover suchen wir uns einen Stellplatz. Nicht der einsame Baggersee, den wir auf dem Weg nach Schweden bei Schwarmstedt entdeckt haben. Nur ein unromantischer Parkplatz am Stadtrand von Seesen, aber es ist ruhig und man darf hier kostenfrei stehen.
Der Rest läuft wie immer – Zähne putzen, ins Bett fallen und von den kommenden Abenteuern träumen. Aber garantiert ohne Plan, denn der funktioniert nur in den seltensten Fällen!

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