Adiós, Adieu und ein Hallo

Der Nebel sammelt sich im Tal und irgendwo kräht ein Hahn. Wir genießen unser vorletztes Frühstück mit Pablo im Sonnenschein, Der Blick auf die saftig grünen Hügel macht den Abschied schwer, hier könnte man verweilen. Wären da nicht diese Gedanken, die wie die Adler über unseren Köpfen kreisen: „Welche Route nehmen wir gen Heimat?“, „jetzt ist alles schon wieder fast vorbei“, „in 2 Tagen müssen wir Pablo wieder ausräumen und dann wieder abgeben“…..

Nachdem wir uns abfahrbereit gemacht haben, geht es durch die Nebelschwaden hinunter ins Tal. In einer kleinen Bäckerei besorge ich noch Nervennahrung für die Rückfahrt. Wir müssen heute schließlich Strecke machen. Die Schnellstraße führt uns vorbei an Bordeaux bis nach Châteauroux. Bis auf eine kleine Kaffeepause passiert nicht viel. Wir lauschen unserem Hörbuch und fressen Kilometer um Kilometer, die endlos anmutende Autobahn schlaucht uns. Letztendlich überwältigt uns die Müdigkeit und wir entscheiden uns einen Stellplatz für die Nacht zu suchen. Wir wollen schließlich nicht gestresster zu Hause ankommen, als wir gestartet sind. Etwas Passendes finden wir an der Creuse, nichts Besonderes, aber es ist ruhig und wir haben ein gutes Gefühl.

Am nächsten Morgen werden wir früh von ein paar Anglern geweckt, die ihrem Hobby nachgehen wollen. Vor uns liegen noch etliche Kilometer, also stehen wir notgedrungen früh auf und machen uns nach einem kleinen Frühstück auf den Weg: Durch kleine, verschlafene Örtchen, vorbei an Wald und Wiesen. Die Strecke zieht sich und um uns abzulenken, spielen wir „Höchstes Hoch und tiefstes Tief“ (unsere Art den Tag und die Reise zu reflektieren). Was glaubt ihr, was hat uns am besten gefallen und was überhaupt nicht? Wir nehmen viel Positives mit: Den Respekt vor all den Pilgern, die unsere Strecke zu Fuß bewältigt haben. Die verschiedensten Städte, die wir auf unserer Route kennenlernen durften oder umfahren mussten, weil nicht Camper-geeignet oder einfach total überlaufen. Die beeindruckende Landschaft, egal ob in den Bergen, in der Wüste oder am Meer. Würden wir die Reise wiederholen? Vielleicht…

Nach einer Kaffeepause am See und vielen Kilometern, wird es langsam dunkel und wir werden zunehmend müder. Von zu Hause trennen uns noch ca. 150km. Sollen wir durchziehen und mitten in der Nacht ankommen? Oder übernachten wir noch mal und starten morgen erholt in die letzte, kurze Etappe? Wir entscheiden uns für letzteres und suchen einen Stellplatz: Der erste, den wir anfahren, liegt am Rande eines Wohngebiets neben einem Bauernhof. Wir fahren weiter und finden am Étang de Lachaussee ein ruhiges Plätzchen. Freistehen in Frankreich ist echt toll. Der Platz gehört zu einer Einrichtung für eingeschränkte Menschen und kostet nichts (ausser vielleicht einen Besuch im Restaurant oder einen Einkauf im angegliederten marché, Beides ist bei unserer Ankunft allerdings schon geschlossen).Wir sind froh diese Entscheidung getroffen zu haben, dann wir werden mit einem traumhaften Sonnenuntergang über dem See und etwas Wildlife belohnt. Und über eine weitere Nacht in Pablo freuen wir uns auch. Denn trotz einiger Unstimmigkeiten, ist der kleine Spanier uns irgendwie ans Herz gewachsen. Wir fallen also müde in unsere Kissen und träumen von weiteren Reisen, vielleicht irgendwann auch mit unserem eigenen Schneckenhaus.

Und damit ihr auch in den Genuss unserer wunderschönen Stellplätze kommt, hier eine kleine Übersicht. Aber bitte immer dran denken: Verlasst die Plätze sauberer als ihr sie vorgefunden habt, respektiert eventuelle Nachbarn und erzählt nicht zu vielen Personen davon ;O)

1 Mitten in den Weinbergen	48,62183° N, 3,67623° O
2 Am Fluss mit Blick auf Chenonceau	47,32285° N, 1,06519° O
3 Unter Pinien mit Strandzugang	44,72544° N, 1,08175° W
4 Bei Surfern in Capbreton	43,63643° N, 1,44739° W
5 Wildpferde und Bergblick	43,35344° N, 1,84162° W
6 Nebenstraße bei Mutriku	43,30799° N, 2,37324° W
7 Auf der Wiese mit Blick aufs Meer	43,50175° N, 3,55358° W
8 Camping El Cares	43,12823° N, 4,88277° W
9 Oberhalb von Riaño bei Pferden und Eseln	42,99034° N, 4,99549° W
10 Am Leuchtturm	43,53372° N, 5,29852° W
11 Campingplatz in der Pilgerstadt	42,89193° N, 8,50050° W
12 Am Stausee unter Kiefern	42,64807° N, 6,06548° W
13 Bei den Bardenas Reales	42,19336° N, 1,62854° W
14 An den Cuevas Arguedas	42,17374° N, 1,59172° W
15 Sicht auf die Pyrenäen	43,24347° N, 1,32150° W
16 Direkt an der Creuse	46,48929° N, 1,57921° O
17 Sonnenuntergang am Étang de Lachaussee	49,03633°N, 5,81268° O