Die Fähre legt um 10:30 Uhr ab. Der letzte fixe Termin für diesen Urlaub. Um 7:30 Uhr fallen wir aus dem Bett. Da wir nicht wissen, wie lange das mit dem Wasser noch gut geht, ist „Katzenwäsche“ angesagt, auf den Kaffee verzichten wir notgedrungen und das Frühstück gibt es „auf die Hand“ im Fährhafen, zu dem es glücklicherweise nur ein Katzensprung ist. Es regnet und ist ziemlich windig, als wir im Fährterminal ankommen. Der Check-in läuft reibungslos und der Preis von 50€ war wohl auch kein Fake, denn wir bekommen unser Ticket und dürfen uns in Reihe 18 anstellen. 

Jetzt noch 2 Stunden warten, bis wir auf die Fähre dürfen. Oder doch nicht- kurz nachdem wir Ragnar hinter dem Van von zwei deutschen Surferboys abgestellt haben, dürfen wir auch schon die Rampe hoch und auf die „Finncanopus“ fahren.  Da es erst 9:00 Uhr ist, können wir jetzt erstmal in aller Ruhe die (fast leere) Fähre erkunden. Wir suchen das Sonnendeck, um uns ein Bild von der Umgebung zu machen. Auf Deck 12 werden wir fündig. Oben werden wir jedoch von einem heftigen Regenguss begrüßt, und so verkrümeln wir uns lieber ins Fishermen‘s Bistro und betrachten das Spektakel, mit einem Cappuccino und einer Zimtschnecke bewaffnet, von drinnen.

Wir fahren durch die Schären und kommen aus dem „Ah!“ und „Oh“ nicht mehr raus. Die Inselchen sehen einfach bezaubernd aus, teilweise mit Mini-Leuchtturm oder mit kleinen, roten Häuschen, die meisten aber unbewohnt. Irgendwann verlassen wir die schützenden Schären und kommen auf´s offene Meer. Das Schiff schaukelt ziemlich und kämpft gegen die Wellen an. Wir pendeln erst zwischen gemütlicher Lounge und Außendeck um schöne Bilder zu machen, stöbern zwischendurch mal im Dutyfree und suchen schließlich einen Platz am Fenster. Hier können wir Karten spielen, Nüsse knabbern und haben tolle Sicht auf das Meer und die Inseln. 

Beim Zwischenstopp auf Åland kommt die Sonne raus und es zieht uns an Deck. Neben dem Spa finden wir eine schöne, windgeschützte Ecke und beobachten das An- und Ablegeprocedere. Während Marco Bilder von den umliegenden Schären macht, traue ich meinen Augen nicht. Da unten, auf dem Mast sitzt doch ein Vogel … sieht aus wie eine Eule!? Aber doch nicht am helllichten Tag? Ich packe das Zoom-Objektiv aus: Die Silhouette passt, aber sicher bin ich nicht. Ich versuche näher dran zu kommen. Tatsächlich, da sitzt eine Eule – allerdings aus Plastik und mit Kameraaugen! 

Es wird langsam frisch und wir suchen uns noch mal ein Plätzchen im Bug. Hier können wir die Schären vor Finnland im Warmen betrachten. Ein paar Rommé-Runden später, entdecken wir die Meyer Werft am Horizont. Hier wird gerade die „Legend of the Seas“ bis 2026 fertiggestellt. Das angeblich größte Kreuzfahrtschiff der Welt, sieht aber gar nicht so groß aus.

Pünktlich um 19:50 Uhr legen wir in Naantali an. „Willkommen in Suomi“! Jetzt heißt es Stellplatz finden und vor allem noch das lästige Thema „Ver-und Entsorgung“ klären! Mal sehen, ob die Finnen da zuverlässiger sind. In der Nähe der Meyer-Werft finden wir tatsächlich eine kostenlose Möglichkeit und können, im wahrsten Sinne „erleichtert“, unser Nachtlager anfahren. Der Weg führt uns über Schotterpisten, durch den Wald, an Feldern vorbei, bis zu den Schären. Der Wildtier-Zähler erhöht sich dabei auf 1-10-1-2 (Elch-Reh-Fuchs-Hase). Und trotz der unzähligen Schilder am Wegesrand, lässt sich kein Elch blicken. Die sind wohl wirklich Fake. 

Wir schaffen es noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang, der auch in Finnland traumhaft ist, und fallen anschließend müde und glücklich ins Bett. 

Fazit: Die Schären-Kreuzfahrt für 50€ ist absolut empfehlenswert und die Entscheidung sie tagsüber zu machen war goldrichtig! 


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